Klimaanlage der Marke Eigenbau – so geht es

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Temperaturen gen 35 Grad sind in diesem Sommer keine Seltenheit. Häuser und Straßen dienen als Wärmespeicher, was auch nachts dafür sorgt, dass besonders in dicht besiedelten Städten und Dörfern keine Abkühlung stattfindet. Was bleibt also zu tun, wenn die Nächte tropisch warm sind
und Sie kein Auge zubekommen? Die Anschaffung einer Klimaanlage würde mehrere hundert Euro überschreiten. Eine Alternative besteht darin, sich selbst eine Art Klimaanlage zu bauen.

Was spricht gegen ein Klimagerät?

Es gibt mobile Klimageräte, fest Verbaute oder Splitgeräte. Alle haben eines gemein: Sie entpuppen sich als wahre Stromfresser. Zudem sind sie in der Anschaffung teuer und Kosten je nach Gerät mehrere Hundert Euro. Die heißen Monate belaufen sich in Deutschland in der Regel auf Juli und August. Somit ist es zu überlegen, ob sich die Anschaffung eines solches Gerätes überhaupt lohnt. Günstiger kommen Sie weg, wenn Sie sich Ihre Klimaanlage selbst bauen. In nur wenigen Arbeitsschritten sorgen sie für Abkühlung im Raum und können ebenso Jahr für Jahr wieder verwendet werden. Zu guter Letzt sparen Sie sich die eine hohe Stromkostenrechnung, die mit Klimageräten mehrere Hundert Euro betragen kann. Ventilatoren benötigen nur einen Bruchteil an Stromkosten, was Ihren Geldbeutel schont. Alles, was Sie für die selbst gebaute Klimaanlagen benötigen, ist ein Ventilator und einige weitere Utensilien, je nachdem welches Modell Ihnen mehr zusagt. Wir stellen Ihnen hier drei verschiedene Arten vor, womit Sie schnell und einfach eineselbst gebaute Klimaanlage fertigen.

1. Kühlen durch Verdunstung

Das erste Modell beschreibt eine Kühlvariante, die durch Verdunstung von Wasser eintritt. Sie benötigen:

  • 1 Stuhl
  • 1 Ventilator
  • 1 Handtuch
  • Eventuell 1 Eimer Wasser

Stellen Sie einen Ventilator im Raum auf, welchen Sie kühlen möchten. Platzieren Sie einen Stuhl
davor. Der Ventilator sollte in Höhe der Stuhllehne angebracht werden. Nun wir ein feuchtes
Handtuch über die Stuhllehne gelegt. Schalten Sie den Ventilator ein und erfahren Sie, wie schnell
diese Methode den Raum auf einfache Weise abkühlt. Der Ventilator saugt die Raumluft an, gibt diese weiter an das Handtuch. Es kommt aufgrund des Luftzuges und der Feuchtigkeit im Handtuch zu einer Verdunstung. Bei diesem Vorgang wird Energie benötigt, welche aus der warmen Raumluft gezogen wird. Das Resultat ist, dass sich die Raumluft innerhalb kurzer Zeit um ein paar Grad herunterkühlt.

Tipp: Stellen Sie einen Eimer mit Wasser vor den Stuhl und lassen das Handtuch darin eintauchen. Auf diese Weise bleibt das Handtuch stetig feucht und kann auch über mehrere Stunden zum Kühlen verwendet werden.

2. Kühlen mit Kühlakkus

Diese Variante gleicht der Ersten im entferntesten Sinne. Sie Benötigen auch hierfür einen Ventilator und weitere Utensilien wie:

  • Klebeband
  • Kühlakkus, Eiswürfel oder Plastikflaschen

Stellen Sie den Ventilator dort auf, wo kühle Luft benötigt wird. Verwenden Sie Kühlakkus,
sollten Sie diese vorher für 5 bis 6 Stunden im Gefrier- oder Eisschrank legen. Anstelle von Kühlakkus lassen sich ebenso gut Eiswürfel oder Plastikflaschen verwenden. Letzter füllen Sie einfach mit Wasser, geben diese in den Gefrierschrank, bis sich das flüssige Wasser zu festem Eis gewandelt hat. Alle drei Varianten erfüllen hierbei den gleichen Zweck. Das Kühlgut lässt sich

nun mit einem Klebeband direkt am Ventilator befestigen, und zwar auf der Vorderseite – dort, wo die Luftaufwirbelung in den Raum geleitet wird und der Luftstrom auf das Kühlgut trifft. Die Luft wird sofort abgekühlt, zieht an den Seiten des Kühlgutes weiter in den Raum und kühlt dort die Luft
ab. Der Nachteil ist, das Kühlgut muss nach einer gewissen Zeit ausgetauscht werden, um die Kühlleistung aufrecht zu halten.

3. Kalte Luft aus der Box

Bei der letzten Variante der Klimaanlage Marke Eigenbau handelt es sich um ein effektives System, welches über mehrere Stunden betrieben werden kann. Neben dem Ventilator sind weitere Materialien nötig wie:

  • 1 Plastikbox mit Deckel
  • 1 Styroporplatte, Stärke mindestens 3 cm 1 Cuttermesser
  • Klebeband oder Panzertape
  • 3 Rohre oder PET-Flaschen
  • Kühlakkus, Eiswürfel oder PET-Flaschen

Schritt 1:

Kleiden Sie die Plastikbox im Inneren mit Styropor aus. Hierfür schneiden Sie das Styropor in die jeweils richtige Größe. Damit keine Zwischenräume entstehen, empfiehlt es sich, die Ecken und Kanten mit Klebeband bzw. Panzertape zu verbinden.

Schritt 2:

Ist das Styropor an die Box angepasst, müssen nun Aussparungen sowohl in die Box als auch in das Styropor geschnitten werden. An einer Aussparung muss der Ventilator angebracht werden. Am besten ist es, wenn dies am Deckel der Box geschieht. Weiterhin werden drei Löcher benötigt, die als Ausgang für die kühle Luft fungieren. Diese sollte an einer beliebigen Seite sowie in gleichen Abständen angebracht werden. Haben Sie alles passgenau geschnitten, können Sie zum nächsten Schritt übergehen.

Schritt 3:

Füllen Sie eine Aussparung mit dem Ventilator, und zwar so, dass der Luftstrom in die Box gelangt. Für den Luftauslass schneiden Sie die Rohre oder PET-Flaschen auf eine Länge von etwa 10 cm ab. Bei Flaschen eignet sich der Teil, an dem es keine Verjüngerungen gibt. Das heißt, der Durchmesser sollte an beiden Seiten der Flasche gleich groß sein. Nun können Sie die Flaschenstücke in die Aussparungen für den Luftauslass einsetzen.

Schritt 4:

Wie auch bei der zweiten Methode benötigen sie gekühlte bzw. gefrorene Kühlakkus, Eiswürfel oder Plastikflaschen. Diese Legen Sie jetzt in die Box, und zwar so, dass der Boden jener mit dem Kühlgut befüllt ist. Verschließen Sie den Deckel, verbinden das Kabel des Ventilators mit der Steckdose und schalten den Ventilator ein. Am Luftauslass werden Sie einen kühlen Luftstrom bemerken, der in den Raum austritt und somit für angenehme kühle Luft sorgt.

Für diese Methode werden zwar etwas mehr Arbeitsschritte sowie Materialien nötig, dafür ist es
die Effektivste. Das liegt darin, dass das Styropor die Wärme von Außen abhält, das Kühlgut
bleibt längere Zeit im festen Zustand und muss weniger oft getauscht werden, als es bei Methode 2 zwingend erforderlich ist.

Fazit:

Mit nur wenigen Handgriffen und einem geringen Arbeitsaufwand lässt sich eine Klimaanlage schnell und einfach selber bauen. Sie sind nicht nur kostengünstiger als große und schwere Klimageräte,
sie lassen sich auch in kühlen Monaten problemlos im Schrank aufbewahren. Jahr für Jahr kann, die selbst gebaute Klimaanlage wieder aufstellt werden und versorgt Sie mit angenehmen Temperaturen im Raum. Alle drei Methoden funktionieren nach dem Prinzip der Verdunstung. Lüften Sie deshalb in den Morgenstunden ausreichend durch, damit es aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit nicht zu Schimmelbildung kommt.

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