Luftbefeuchter

Veröffentlicht: | Aktualisiert:
Lesezeit: ca. 5 Minuten

Trockene Raumluft „fühlt“ sich nicht nur unangenehm an. Sie erhöht auch das Risiko für Erkältungskrankheiten. Trockener Hals, gerötete Augen, Hustenreiz, ein sprödes oder gespanntes Hautgefühl – all das sind Hinweise auf eine bereits längerfristig bestehende zu trockene Umgebungsluft im Raum. Die menschlichen Schleimhäute brauchen Feuchtigkeit. Trockene Luft hingegen fördert die Austrocknung der (Schleim-)Haut und geht mit einer verstärkten Infektionsgefahr einher. Nicht nur Menschen, die unter chronischen Erkrankungen oder Allergien leiden, sollten sich daher für die Anschaffung eines Luftbefeuchters entscheiden. Trockene Raumluft schadet außerdem Haustieren und dem Mobiliar. So kann zum Beispiel die solide Ledercouch dadurch mit der Zeit rissig werden oder andere Schädigungen aufweisen. Insbesondere bei Hund, Katze, Maus und Co. machen sich derartige „Zustände“ nach längerer Zeit durch tränende Augen oder Unwohlsein bemerkbar. All dem können Sie vorbeugen – mit einem so genannten Humidifier, oder anders ausgedrückt: mit einem Luftbefeuchter. Das und mehr können die modernen Geräte für Sie tun:

Luftbefeuchter – unverzichtbar in Ihrem Zuhause

Wer glaubt, dass gesundheitliche Probleme oder Hautreizungen vor allem in der winterlichen Jahreszeit auftreten, weil dann die Heizungswärme die Luft „austrocknet“, der irrt. Vielmehr ist es die Umgebungsluft selbst, die einen erheblichen Einfluss auf den Feuchtigkeitsgehalt in Räumlichkeiten hat. Denn warme Raumluft kann erheblich mehr Wassermoleküle aufnehmen, als es bei kalter Luft der Fall ist. Ohne einen Luftbefeuchter reduziert sich der relative Feuchtigkeitsgehalt im Raum kontinuierlich. Sinkt der Feuchtigkeitsgehalt auf unter 30 Prozent, drohen Atemwegs-, Schleimhaut- und Hautreizungen etc. Das Umweltbundesamt empfiehlt übrigens einen Luftfeuchtigkeitsgrad von zwischen 40 bis 60 Prozent. Ist der Feuchtigkeitsgehalt in einem Raum hingegen zu hoch, besteht die Gefahr der Schimmelbildung.

Luftbefeuchter – die verschiedenen Varianten

Verdunster

So genannte Verdunster sind die Klassiker unter den Luftbefeuchtern. Meist hängen die mit Wasser befüllten Keramik- oder Porzellanelemente an Heizungen. Alternativ empfiehlt es sich, eine simple Wasserschale im Raum aufzustellen. Im Laufe der Zeit haben sich Verdunster am Markt etabliert, welche mit Ventilatoren und speziellen Matten in ihrem Inneren bestückt und damit erheblich effektiver sind. Ganz gleich, ob einfache Wasserschale oder Venti-Verdunster: Die luftbefeuchtende Wirkung ist relativ gering. Zum Vergleich: Frisch gewaschene Kleidungsstücke an einer Wäscheleine aufzuhängen und diese im Zimmer aufzustellen, erhöht den Feuchtigkeitsgehalt im jeweiligen Raum in ähnlicher Weise. Positionieren Sie den Verdunster auf oder an der Heizung. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass der Verdunstungsprozess rascher erfolgt. Bei Geräten, die hingegen in der Mitte der Räumlichkeit platziert sind, dauert es weitaus länger, bis „etwas passiert“. Um es auf den Punkt zu bringen: Verdunster, die falsch aufgestellt werden, haben letztlich kaum einen nennenswerten Einfluss auf den Feuchtigkeitsgehalt im Raum.

Verdampfer

Verdampfer erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit, wenn es darum geht, innerhalb einer möglichst kurzen Zeitspanne die Raumluft mit viel Feuchtigkeit zu „versorgen“. Bei Geräten dieser Art wird durch Wärmezufuhr Wasser verdampft und in die Umgebungsluft abgegeben. Einerseits sind Verdampfer folglich deutlich effektiver als Verdunster. Auf der anderen Seite zeichnen sie sich durch einen relativ hohen Energieverbrauch aus. Darüber hinaus ist zu beachten, dass Verdampfer die Luft „zu“ feucht machen könnten, sodass das Risiko der Stockbildung oder des Schimmelbefalls steigt. Meist geschieht das, weil schlichtweg vergessen wird, das Gerät auszuschalten. Insofern lohnt es sich, zusätzlich zum Verdampfer einen Hygrometer zu kaufen, sodass Sie den Luftfeuchtigkeitsgehalt stets im Blick haben.

Stellen Sie Ihren Verdampfer nicht in die Nähe von Möbeln oder Wänden, um Feuchtigkeitsschäden oder Schimmelbildung zu verhindern. Achten Sie vielmehr darauf, dass sich der nebelartige Wasserdampf frei in der Räumlichkeit verteilen kann. Mit Blick auf eine mögliche Verbrennungsgefahr sollten Verdampfer überdies stets so positioniert werden, dass Haustiere oder Kinder nicht mit ihnen in Berührung kommen.

Hinweis:
Moderne Verdampfer sind bereits in der Lage, die Betriebszeiten „in Eigenregie“ zu regulieren. Sie verfügen demnach über implementierte Hygrometer. Nichtsdestotrotz schadet es erfahrungsgemäß nicht, dass Sie selbst auch gelegentlich den Feuchtigkeitsgrad in der jeweiligen Räumlichkeit überprüfen.

Zerstäuber

Zerstäuber – oder auch Vernebler – sind die beliebteste Variante moderner Luftbefeuchter. Sie sind in der Anschaffung vergleichsweise günstig, sie arbeiten recht effizient und erzeugen keine Wärme. Dennoch ist ihre Luftbefeuchtungsleistung bemerkenswert und nachhaltig. Meist sind Zerstäuber mit einem Ultraschall-Feature ausgestattet. Durch die damit generierten Schwingungen entstehen winzigste, nebelartige Tröpfchen. Diese werden entweder durch einen Trichter an die Raumluft abgegeben oder mit einem Ventilator in die Luft transferiert. So funktional und wirkungsvoll Zerstäuber bzw. Vernebler sind, so wichtig ist es doch, Folgendes zu beachten: Diese Geräte dürfen nicht „überall“ aufgestellt werden. Die abgesonderten Tröpfchen können sich rasch auf Innenwänden oder auf Ihrem Mobiliar absetzen, sofern das Gerät zu dicht an diesen platziert ist. Ebenfalls ist zu beachten, dass Vernebler ausgesprochen reinigungs- bzw. pflegeintensiv sind. Weil das Wasser nicht erhitzt wird, können möglicherweise Bakterien, Keime und andere Krankmacher enthalten sein, die sich „nebelartig“ in der Räumlichkeit verteilen könnten. Es ist daher unabdingbar, Zerstäuber in regelmäßigen Abständen gründlich zu säubern und zu desinfizieren.

Hygrostat

Ein Hygrostat vereint viele Vorteile in sich. Es handelt sich dabei um ein hochfunktionales und einfach zu bedienendes Gerät, das in der Lage ist, die Luftfeuchtigkeit wunschgemäß zu regulieren. So brauchen Sie lediglich den gewünschten Luftfeuchtigkeitsgehalt am Gerät voreinzustellen. Den Rest erledigt der Hygrostat von ganz allein. Weil Geräte dieser Art im Vergleich zu anderen Luftbefeuchtern sehr teuer in der Anschaffung sind, lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken. So ist es unter anderem ratsam, einen Luftbefeuchter mit eingebautem Timer zu kaufen, welcher das Gerät nach einer von Ihnen einzustellenden Zeitdauer automatisch ausschaltet.

Es kommt auf die Größe an

Je nach Luftbefeuchter ist der Wassertank unterschiedlich groß. Je kleiner der Tank, desto häufiger ist es erforderlich, Wasser nachzufüllen. Mitunter mag dies lästig sein. Andererseits ergibt sich daraus ein entscheidender Vorteil. Je größer der Wassertank, desto länger „steht“ das Wasser darin. Somit können sich Keime und Bakterien bilden. In der heißen Jahreszeit dauert es in der Regel rund zwei Wochen, bis sich eine gefährliche Bakterienpopulation gebildet hat. Im Winter geht man in dem Zusammenhang von etwa sechs bis acht Wochen aus. Grundsätzlich sollten Sie die Reinigungsvorgaben der Luftbefeuchter-Hersteller beachten und das Wasser dementsprechend austauschen.

Tipp:
Es gibt Luftbefeuchter, die sind mit so genannten Aroma-Diffusoren ausgestattet. Damit können Sie Ihren Wohnraum buchstäblich zu einer Wellness-Oase machen, indem Sie Ihren Lieblingsraumduft in den Diffusor füllen. Dann ist das Raumklima nicht nur angenehm feucht, sondern es macht sich außerdem
ein herrlich wohltuendes, mildes Aroma breit.

Viele Anwender stellen ihren Luftbefeuchter im Schlafzimmer auf. Dabei berücksichtigen sie oft nicht, dass der Mensch im Durchschnitt etwa einen halben bis einen Liter Flüssigkeit ausschwitzt, während er schläft. Diese „ausgeschwitzte“ Flüssigkeit verdunstet in der Raumluft – zusätzlich zum Luftbefeuchter. Aus diesem Grund ist es ratsam, ein Hygrometer im Zimmer zu platzieren, damit Sie den Feuchtigkeitsgehalt immer im Auge behalten können. Anderenfalls drohen Feuchtigkeitsschäden und daraus resultierende Gesundheitsprobleme.

Fazit
Den „besten“ Luftbefeuchter gibt es nicht. Vielmehr kommt es auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers an, wenn es um die Anschaffung eines solchen Gerätes geht.