Luftentfeuchter

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Luftentfeuchter tragen maßgeblich zu einem angenehmen Raumklima bei. So spielt der Luftfeuchtigkeitsgrad eine entscheidende Rolle, wenn es um Gesundheit und Wohlbefinden geht. Je höher der Feuchtigkeitsgehalt in der Umgebungsluft, desto größer die Gefahr, dass Schimmelpilze entstehen. Dies ist beispielsweise bei einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent der Fall. Rost hingegen bildet sich, wenn der Feuchtigkeitsgehalt in einer Räumlichkeit über einen längeren Zeitraum hinweg etwa 60 Prozent beträgt. Der allgemeine Wohlfühlfaktor des Menschen liegt bei einem Luftfeuchtigkeitsgehalt von etwa 40 bis 60 Prozent. Das Umweltbundesamt gibt darüber hinaus an, dass die Wohlfühl-Raumtemperatur bei 20 bis 22 Grad Celsius liegt. Alles darüber oder darunter wird als unangenehm empfunden und kann letztlich sogar krank machen. Fakt ist, dass die klimatischen Verhältnisse im Außenbereich teils erheblich schwanken. Im Winter beispielsweise kondensiert die Feuchtigkeit aus der Raumluft und setzt sich auf kalten Oberflächen ab. Wann daraus dementsprechend Feuchtigkeitsschäden bzw. eine Schimmelbelastung resultiert, bleibt letztlich nur eine Frage der Zeit. Im Sommer sieht es nicht besser aus. Insbesondere im Keller ist die Luft deutlich kühler, als die feuchtwarme Luft, die von außen hinein gelangt. Auch daraufhin können Feuchtigkeitsablagerungen und Schimmelschäden entstehen.

Luftentfeuchter – unverzichtbar in Ihrem Zuhause

Eine Faustregel besagt, dass im Winter bis zu vier Mal am Tag durchgelüftet werden sollte. Das bedeutet, dass alle Fenster und Türen für etwa fünf bis zehn Minuten geöffnet werden sollten, um einen vollumfänglichen Lustaustausch zu gewährleisten. Wer nicht den ganzen Tag zu Hause ist, wird dies jedoch kaum bewerkstelligen können. Berufstätige stehen daher mitunter vor einem Problem. Mit einem Luftentfeuchter ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit für ein angenehm trockenes Zuhause zu sorgen. Denn Geräte dieser Produktkategorie verhindern effektiv und nachhaltig, dass sich die Feuchtigkeit, welche in der Umgebungsluft vorhanden ist, auf kalten Innenwänden absetzt. Luftentfeuchter können demgemäß Schimmelbildung im ganzen Haus vorbeugen. Auch beugen sie muffigen Gerüchen vor, sie sind unverzichtbar für die Trocknung von Neubauten – und sie erweisen sich generell als vorteilhaft, um einem schlechten oder gesundheitsschädigenden Raumklima vorzubeugen.

Wie die Erfahrung immer wieder deutlich macht, ist auch die moderne Bauweise ein häufiger Grund dafür, dass Luftentfeuchter eingesetzt werden müssen. Ziel im modernen Bauwesen ist es ja, so energieeffizient wie möglich zu bauen, um Wärmeverluste so weit es geht „einzudämmen“. Das führt dazu, dass die so genannten Energiesparhäuser nahezu luftdicht konzeptioniert werden. Die Umgebungsluft strömt somit von allein nicht mehr durch die Immobilie. Der Feuchtigkeitsgehalt kann nicht mehr adäquat reguliert werden. Auch „normales“ Lüften hilft unter diesen Umständen nicht weiter.

Die verschiedenen Luftentfeuchter-Arten

Es ist durchaus ein gewisser technischer Aufwand vonnöten, um der Raumluft Feuchtigkeit zu entziehen. Luftentfeuchter zeichnen sich diesbezüglich durch ihr sehr gut durchdachtes „Innenleben“ aus. Dabei ist es grundsätzlich auf zweierlei Art und Weise möglich, den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft auf ein „gesundes“ Maß zu reduzieren. Zum einen hat sich die Luftentfeuchtung durch Kondensation als sehr effizient erwiesen. Darüber hinaus bedient man sich der Luftentfeuchtung durch so genannte Adsorption.

Adsorptionsentfeuchter

Luftentfeuchter, die nach dem Adsorptionsprinzip funktionieren, entziehen der Raum- bzw. Umgebungsluft die Feuchtigkeit mit Hilfe eines speziellen Trocknungsmittels. Das im Zuge dessen entstehende Kondensat wird in einem Schlauch über eine Öffnung im Gebäude auf direktem Wege nach draußen hin abgeleitet. Es gibt überdies Luftentfeuchter, die Flüssigkeiten nutzen, um die Feuchtigkeit aus der Luft zu selektieren. Ein integrierter Ventilator leitet die feuchte Luft über da hygroskopische Medium. Hierbei handelt es sich häufig um eine wässerige Salzlösung. Diese zieht den Wasserdampf praktisch „magisch“ an, bindet ihn und trocknet in Folge dessen die Luft. Sobald die Flüssigkeit gesättigt ist, folgt eine Regenerationsphase. Diese wird genutzt, um die angesammelte Flüssigkeit wieder auszutreiben. Üblicherweise wird dies durch Erhitzen gewährleistet, sodass das Wasser in gasförmigem Zustand – als Wasserdampf – abgesondert wird.

Hinweis:
Nicht nur mit flüssigen Stoffen, sondern auch mit Feststoffen kann das Prinzip der Feuchtigkeitsadsorption realisiert werden. Das sind zum Beispiel Salze, Silicatgele oder Molekularsiebe.

Kondensationsentfeuchter

Kondensationsentfeuchter arbeiten üblicherweise mit einem Kompressor oder einem Ventilator, der die kalte Luft ansaugt. Sie kondensiert zu Wasser und tröpfelt dann in ein Behältnis, während trockene Warmluft ausgegeben wird. Sobald der Wasserauffangbehälter voll ist, muss er geleert werden. Bei den meisten Geräten ist eine Steuerung inkludiert, welche dafür sorgt, dass sich der Entfeuchter automatisch ausschaltet, sobald eine bestimmte Füllmenge vorhanden ist. So können Sie sicher sein, dass das Wasser nicht auslaufen kann. Kondensationsentfeuchter bieten sich für den Einsatz in Wohn- und Büroräumen an und zeichnen sich – je nach Modell – durch ihre hohe Funktionalität und ihr einfaches Handling aus.

Hinweis:
Um noch effektiver einer möglichen Schimmelbildung vorzubeugen, sind einige moderne Luftentfeuchter mit einem Filter ausgestattet. Das heißt, der Luft wird nicht nur Feuchtigkeit entzogen, sondern
sie wird auch noch gereinigt. Ein entscheidendes „Plus“ – nicht nur für Allergiker.

Granulat-Geräte

Auch mit einem einfachen, stromlosen Luftentfeuchter können Sie das Raumklima in Ihren vier Wänden verbessern. So erfreuen sich unter anderem auch hygroskopische Geräte wachsender Beliebtheit. Sie „funktionieren“ mit einem Granulat, welches in der Regel aus Calciumchlorid besteht. Dieses Material zeichnet sich durch seine hervorragenden Wasseraufnahmekapazitäten aus. Es bindet demnach die Feuchtigkeit aus der Luft, ohne im Zuge dessen Energie zu verbrauchen. Raumentfeuchter dieser Produktkategorie eignen sich jedoch vornehmlich für kleinere Räumlichkeiten mit einer Größe von etwa 20 bis 40 Quadratmetern.

Die Technologie moderner Luftentfeuchter

Generell unterscheiden sich Luftentfeuchter vor allem sowohl hinsichtlich ihrer Technologie bzw. Funktionalität, als auch mit Blick auf ihre Größe und die Anschlussart. Sie haben folglich die Wahl zwischen einem fest installierten oder einem mobilen Gerät. Des Weiteren gibt es Unterschiede in Bezug auf die Entfeuchtungsleistung sowie auf die Geräuschbelastung. Um also einen optimalen Luftentfeuchter zu finden, der Ihren Wünschen und Bedürfnissen am besten entspricht, ist es hilfreich, das Gespräch mit einem renommierten Energieberater oder einem Fachhandwerker zu suchen.

Wo sind Luftentfeuchter vonnöten?

Überall dort, wo ein besonders hoher Feuchtigkeitsgehalt vorhanden ist, sollte ein Entfeuchter aufgestellt werden, um der Luft das Wasser zu entziehen. In Räumlichkeiten, in denen Sie Ihre Wäsche zum Trocknen aufhängen oder wo besonders viele Grünpflanzen stehen, macht es Sinn, einen Raumentfeuchter zu nutzen. Auch in modernen Wintergärten oder in überdachten Außenarealen empfiehlt es sich, ein solches Gerät zu benutzen. Sammelt sich im Laufe der Zeit ein „Zuviel“ an Feuchtigkeit an, kondensiert sie an den Wänden und ist damit die Basis für die Entstehung von Schimmel. Wohnungen mit einer mangelhaften Isolierung, mit rissigen Wänden oder schlecht isolierten Fenstern und Türen weisen in der Regel einen besonders hohen Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft auf. Denn durch die Öffnungen kann feuchte Luft sukzessive ins Innere gelangen. Dementsprechend ist der Einsatz eines Luftentfeuchters unabdingbar, um Feuchtigkeitsschäden und krank machender Schimmelbildung vorzubeugen. Nicht zuletzt kommen (Adsorptions-)Entfeuchter auf dem Bau zum Einsatz, um Rohbauten zu trocknen und Wassereinlagerungen zu kompensieren.