Das Coronavirus beherrscht seit Anfang letzten Jahres die gesamte Welt. Jeden Tag infizieren sich Menschen mit dem Virus und leiden unter den negativen Folgen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf besteht Lebensgefahr. Um den Virus in seine Schranken zu weisen, versuchen Wissenschaftler herauszufinden, wie dieser Virus funktioniert.
Der folgende Beitrag erklärt Ihnen was Viren sind und wie sie entstehen.
- Welche Arten von Viren gibt es und wie grenzen sie sich von Bakterien ab?
- Wo kommen Viren vor und wie verbreiten sie sich?
- Wie werden Viren übertragen und wie können Sie sich vor Viren schützen? Reicht nur eine Impfung oder gibt es Möglichkeiten, wie Sie eine Vireninfektion schon im Vorfeld verhindern können?
- Richten Viren nur Schaden an oder kann die Wissenschaft auch Nutzen aus der Vermehrung von Viren ziehen?
Was sind Viren?
Der Begriff Virus leitet sich aus dem Lateinischen ab und bedeutet so viel wie Gift, Saft oder
Schleim. Es handelt sich hierbei um einen Erreger, der bei Menschen und Tieren Krankheiten
auslösen können. Viren leben in den Zellen des Wirts, in dessen Organismus sie eingedrungen sind. Dieser Wirt kann sowohl ein Mensch oder auch ein Tier sein. Daneben werden auch Pflanzen, Pilze und Bakterien von Viren befallen.
Die in ihm enthaltenen Säuren (Ribonucleinsäure und Desoxyribonlucinsäure) verhelfen Viren dazu, sich ohne die Hilfe von Chromosomen sich in dem Körper des Wirts auszubreiten und sich zu vermehren.
Der Aufbau eines Virus ist einfach. Da den Viren neben einem eigenen Energiestoffwechsel auch eine zelluläre Organisation fehlt, verfügen sie über keinen eigenen Organismus. Dies hindert einen
Virus aber nicht daran, sich in der Zelle eines Wirts zu verbreiten und zu mutieren.
Sie denken, dass ein Virus nur Schaden anrichten kann? Das ist nicht richtig. Eine Wirtszelle kann von der Mutation eines Virus profitieren, wenn sie sich die positiven Eigenschaften zu eigen macht. In den meisten Fällen treten Viren aber als Krankheitserreger auf.
Wie entstehen Viren?
Für die Virenübertragung müssen Sie keinen direkten Körperkontakt wie z.B. beim Händeschütteln haben. Ein Virus benötigt nicht mehr als eine Tröpfcheninfektion, um in Ihrem Organismus zu entstehen. Hierbei gelangen die Viren von einem anderen Menschen in Ihren Rachenraum. Sobald Ihr Gegenüber niest oder hustet, werden Viren freigesetzt. Befinden Sie sich in unmittelbarer Nähe, kann der Virus übertragen werden. Selbst beim Sprechen gelangen kleine Speicheltröpfchen in die Luft, die Ihr Organismus aufnehmen kann, wenn Sie diese Luft sofort einatmen.
Welche Arten von Viren können unterschieden werden?
Die Wissenschaft unterscheidet die folgenden Viren:
- Humanviren
- Animale Viren
Phytoviren Bakteriophagen
Humanviren befallen in der Regel nur den menschlichen Organismus. In der Wissenschaft wurde aber festgestellt, dass sich Humanviren häufig auch Tiere als Wirt aussuchen. Zu den Viren, die ausschließlich im menschlichen Körper zu finden sind, gehören der Pockenvirus und das Poliovirus. Diese Viren lassen sich mit einer Impfung bekämpfen.
Animale Viren sind Tiervieren, die von dem Tier aber auch auf den Menschen übertragen werden können. Die Auswirkung der Übertragung des Tiervirus in die Köperzelle eines Menschen können unterschiedlich sein. In einigen Fällen stirbt die menschliche Zelle ab. Diesen Vorgang bezeichnet
die Wissenschaft als lytische Infektion. In den meisten Fällen werden die befallenen Zellen jedoch
nicht lysiert. Hier spricht man von einer persistenten Virusinfektion. Bei der persistenten
Virusinfektion produziert eine Zelle immer neuen Viren. Dabei bleibt sie selber aber lebensfähig.
Eine latente Infektion kennzeichnet sich dadurch, dass zwischen der Ansteckung und dem Bemerken der ersten Symptome einige Zeit vergeht. Tritt durch den Tiervirus eine Veränderung der Zelle (Zelltransformation) ein, kann durch die Übertragung Krebs ausgelöst werden.
Phytoviren sind Viren, die Pflanzen befallen. Der Virus nutzt den Organismus einer Pflanze, um eine Infektion auszulösen und sich zu verbreiten. Phytoviren sind z.B. für die Blattrollkrankheit verantwortlich. Für den menschlichen Organismus sind die Phytoviren ungefährlich.
Bakteriophagen sind Viren, die sich für die Übertragung ausschließlich den Organismus von Bakterien aussuchen. Für ihre Verbreitung nutzen sie die lebenden Bakterienzellen.
Wo kommen Viren vor?
Viren kommen überall vor. Sie fliegen durch die Luft und befallen die Organismen von Menschen, Tieren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien. Neben den Viren, die z.B. Corona oder AIDS auslösen können, werden noch andere Krankheiten durch eine Virusinfektion verursacht. Hierzu zählen der Grippevirus und der Hepatitis-C Virus.
Wie verbreiten und vermehren Viren sich?
Bei der Verbreitung und der Vermehrung von Viren müssen Sie einen Unterschied machen. Weil Viren keinen eigenen Stoffwechsel haben, sind sie auf die Stoffwechselorganismen der Zellen eines Wirts angewiesen. Durch die Übertragung dringt der Virus in den Organismus des Wirts ein. Er verbreitet sich extrazellulär. Dies bedeutet, dass der Virus sich außerhalb der lebenden Zellen eines Wirts in dem Körper breit macht.
Die Vermehrung der Viren findet innerhalb der lebenden Zellen (Intrazellulär) des Wirts statt.
Welcher Unterschied besteht zwischen Viren und Bakterien?
Obwohl Viren und Bakterien beides Erreger sind, die verschiedene Krankheiten auslösen können, unterscheiden sie sich in der Größe, im Aufbau, beim Stoffwechsel und in der Reproduktion.
Viren sind deutlich kleiner als Bakterien. Für Sie sind die Viren nur unter einem Elektronenmikroskop sichtbar. Der Aufbau von Bakterien ist deutlich komplexer strukturiert als der von Viren. Eigene Zellen unterstützen das Bakterium beim Stoffwechsel. Ein Virus ist dagegen auf die Zellen eines Wirts angewiesen. Er verfügt über keinen eigenen Stoffwechsel. Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Da Viren keinen eigenen Stoffwechsel haben, fehlt ihnen die Eigenschaft sich selbstständig zu vermehren. Für ihre Reproduktion nutzen sie z.B. die Zellen eines menschlichen Körpers.
Wie können Sie sich vor einem Virus schützen?
Ein wirksamer Schutz gegen einen Virus kann nur durch eine Impfung gewährleistet werden. Mit der Beachtung einiger einfacher Hygieneregeln ist Ihnen jedoch möglich, sich schon im Vorfeld gegen eine Virusinfektion zu schützen.
Zu den obersten Regeln gehören das regelmäßige Händewaschen und einen Kontakt der Hände mit dem Gesicht zu vermeiden. Auf diese Weise können Sie sich und andere vor einer Erkältung oder einer Grippe schützen.
Um andere Menschen vor einer Virusinfektion zu schützen, hilft auch das hygienische Husten. Sie husten nicht in die freie Luft oder in die Hand, sondern in die Armbeuge.
Bleiben Sie während einer Virusinfektion zu Hause, können Sie Arbeitskollegen und Freunde vor einer Ansteckung schützen.
Welchen Schaden können Viren anrichten?
Viren sind Erreger, die viele Krankheiten auslösen können. Zu den bekanntesten Krankheiten, für die ein Virus verantwortlich ist, gehören AIDS und eine Infektion mit dem Coronavirus. Aber auch Hepatitis-C oder die Pockeninfektion können auf eine Virusübertragung zurückgeführt werden.
Welchen Nutzen kann die Wissenschaft aus Viren ziehen?
Viren richten nicht nur Schaden an. Die Wissenschaft nutzt Viren, um sie als Antikörper gegen
andere Krankheiten einzusetzen. Das bekannteste Beispiel ist die Bekämpfung von Krebs. Die deutsche Krebsforschung hat schon vor Jahren einen Virus entdeckt, den die Medizin als wirksame Waffe gegen Hirntumore einsetzt.
Zusammenfassung
- Viren sind Erreger, die Krankheiten wie Corona oder AIDS auslösen können.
- Zur Übertragung nutzt der Virus eine Tröpfcheninfektion. Für die Ansteckung reicht es aus, dass Sie unmittelbar neben einer infizierten Person stehen, die gerade hustet oder niest.
- Da Viren über keinen eigenen Stoffwechsel verfügen, nutzen sie für die Vermehrung die Zellen des Wirts, den sie befallen haben.
- Der wirksamste Schutz gegen einen Virus besteht in einer Impfung. Im Vorfeld können Sie sich und andere schützen, indem Sie sich regelmäßig die Hände waschen und in die Armbeuge husten.
- Viren werden zur Bekämpfung von Krankheiten, wie z.B. Krebs, eingesetzt.