Schimmel verhindern – 6 Tipps, wie Sie Schimmelbildung vermeiden

Veröffentlicht: | Aktualisiert:
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Vorbeugen ist besser als heilen. Dies gilt nicht nur für Krankheiten, sondern auch für Schimmel in der Wohnung oder im Haus. Eine Schimmelsanierung ist aufwendig und meist mit hohen Kosten verbunden. Besser ist es, die Schimmelbildung zu vermeiden. Die folgenden 6 Tipps können Ihnen helfen, die Bildung von Schimmel in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus zu vermeiden.

Tipp 1: Die Luftfeuchtigkeit kontrollieren

Die Hauptursache für Schimmel ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit der Raumluft. Naturgemäß ist sie von Haus zu Haus und Wohnung zu Wohnung unterschiedlich. Dies liegt einerseits an der Bauweise und andererseits am Verhalten der Bewohner. Grundsätzlich sollte die relative Luftfeuchtigkeit in einer Wohnung oder in einem Haus 60 % nicht übersteigen. 50 % gelten als idealer Wert für das Wohlbefinden. Weniger als 40 % sollte die relative Luftfeuchtigkeit nicht betragen, da sonst die Schleimhäute der Augen und im Hals-Rachen-Bereich austrocknen. Die Folge von zu trockener Luft sind unter anderem Hustenreiz, juckende und entzündete Augen und häufige Erkältungen. Ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 % besteht die Gefahr der Schimmelbildung.

Die Luftfeuchtigkeit können Sie ganz einfach mit einem Hygrometer selbst messen. Je nach
Ausführung zeigt es ihnen analog oder digital, wie hoch die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum ist. Sobald die Luftfeuchtigkeit über den empfohlenen Maximalwert steigt, sollten Sie regelmäßig Stoßlüften. Falls die richtige Feuchtigkeit der Außenluft allerdings höher ist, macht Lüften keinen Sinn. Dies ist insbesondere im Sommer bei hohen Außentemperaturen der Fall. Dann sollten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus mit Luftentfeuchtern reduzieren.

Tipp 2: Regelmäßig und richtig Lüften

Regelmäßiges und richtiges Lüften der gesamten Wohnung oder des ganzen Hauses ist die einfachste Maßnahme, mit der Sie Schimmelbildung verhindern können. Richtiges Lüften bedeutet Stoßlüften. Beim Stoßlüften werden in der wärmeren Jahreszeit für etwa fünf bis zehn Minuten möglichst alle Fenster und Türen in der Wohnung oder im Haus geöffnet. Auf diese Weise kann die gesamte Luft innerhalb kurzer Zeit ausgetauscht und damit die Feuchtigkeit nach außen abgeführt werden.

Lüften
Fenster öffnen zum Stoßlüften | Bild: © ginasanders (Erwin Wodicka)/Depositphotos.com

Im Winter sollten Sie Stoßlüften nur kurzzeitig durchführen. Zwei bis drei Minuten reichen im
Winter, um die feuchte Raumluft durch die trockene kalte Außenluft auszutauschen. Länger sollten Sie im Winter nicht lüften, da sonst die Wände und Möbel zu stark auskühlen, sodass sich daran beim Aufheizen der Luft die Feuchtigkeit niederschlagen und zur Schimmelbildung führen kann. Auch bei regnerischem Wetter sollten Sie Ihre Wohnung mehrfach am Tag komplett durchlüften. Die regnerische Luft ist fast immer deutlich trockener als die Raumluft.

Gekippte Fenster, die über mehrere Stunden oder den ganzen Tag offen stehen, sollten Sie vermeiden. Im Winter steigen dadurch die Heizkosten sprungartig, ohne dass Sie einen wirklichen Lüftungseffekt erzielen. Nur in der Küche kann es sinnvoll sein, während des Kochens ein Fenster gekippt zu lassen, um ein Beschlagen der Wandfliesen und der Fenster zu verhindern. Dabei sollten Sie im Winter jedoch immer die Heizung für die Küche herunterdrehen.

Die Küche und auch das Badezimmer sollten nach jeder Benutzung separat gründlich gelüftet werden. Durch Kochen, Duschen und Baden gelangt sehr viel Feuchtigkeit in die Luft, die nach außen abgeführt werden muss, um Schimmelbildung in diesen Räumen zu verhindern. Ebenso sollten der Hauswirtschaftsraum oder Kellerräume, in denen Wäsche gewaschen, getrocknet und gebügelt wird, nach der Benutzung gründlich gelüftet werden.

Tipp 3: Wohnung und Haus richtig Heizen

Die richtige Raumtemperatur ist ebenfalls wichtig, um Schimmelbildung vorzubeugen. Beispielsweise im Schlafzimmer. Weit verbreitet ist noch der Glaube, dass Schlafzimmer nicht geheizt werden sollten, um den Schlaf nicht zu beeinträchtigen. Doch das ist nicht ganz richtig. Zwar sollte das Schlafzimmer angenehm kühle 16 bis 18 Grad haben, ganz abgeschaltet werden sollte die Heizung jedoch nicht. Während des Schlafs gibt jeder Mensch viel Feuchtigkeit über die Atemluft und durch Schwitzen an die Raumluft ab. Wenn das Schlafzimmer zu kalt ist, kann sich diese Feuchtigkeit an den Wänden niederschlagen und dort zu Schimmelbildung führen.

richtig Heizen
Wandthermostat | Bild: © mblach (Mariusz Blach)/Depositphotos.com

Die übrigen Wohnräume sind in der Regel wärmer und werden zumindest tagsüber kontinuierlich beheizt. Der wärmste Raum in einem Haus ist in der Regel das Badezimmer. Die Nachtabsenkung der Heizung sollte 18 Grad nicht unterschreiten. Auch wenn Sie in der kalten Jahreszeit für längere Zeit verreisen, sollten Sie die Heizung im Haus oder der Wohnung nicht vollständig abschalten. Stellen Sie die Heizung bei einer längeren Abwesenheit auf etwa 15 bis 16 Grad, damit die Wohnung nicht vollständig auskühlt.

Tipp 4: Schimmel im Badezimmer vorbeugen

Insbesondere die Fugen rund um die Badewanne oder die Duschtasse sind beliebte Plätze für
Schimmel. Kontrollieren Sie die Fugen daher regelmäßig und halten Sie die Fugen nach Möglichkeit trocken. Nach dem Duschen sollten Sie mit einem Tuch oder einem Abzieher das Wasser von den Fliesen in der Dusche und die Innenseite der Duschkabine abwischen. Grundsätzlich sollte das Badezimmer nach dem Duschen oder Baden gründlich gelüftet werden, um überschüssige Feuchtigkeit nach
draußen abzuführen.

Heute sind viele Badezimmer nur etwa bis zu 2/3 der Wandhöhe gefliest. Darüber und an der Decke befinden sich meist Tapeten. Diese Tapeten sind zusammen mit Feuchtigkeit ein idealer Nährboden für Schimmel. Tapeten im Bad aber auch in der Waschküche sollten daher mit einer Anti-Schimmel Farbe gestrichen werden.

Tipp 5: Möbel richtig aufstellen

Um die Schimmelbildung in Ihrer Wohnung oder Haus zu vermeiden, sollten Sie Ihre Möbel mit etwas Überlegung richtig aufstellen. Das Bundesumweltamt empfiehlt beispielsweise Schränke, Regale mit einer geschlossenen Rückwand oder Sitzmöbel wie Sofas und Sessel mit einem Mindestabstand von 10 cm vor Außenwänden aufzustellen. Dieser Abstand ist erforderlich, damit die Luft hinter den Möbeln zirkulieren kann. Dadurch wird verhindert, dass sich Feuchtigkeit an den kühleren Außenwänden niederschlägt und es dort zur Schimmelbildung kommt. Zudem sollten größere Möbelstücke nicht vor Heizkörpern platziert werden, da sie sonst die Luftzirkulation beeinträchtigen. Die Folge sind ungenügend geheizte Räume und hohe Heizkosten.

Tipp 6: Bauliche Mängel beheben

Nicht immer ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen Ursache für die Schimmelbildung. Manchmal ist der Grund eine hohe Feuchtigkeit in den Wänden, die durch bauliche Mängel verursacht werden kann. Beispielsweise führen defekte Regenrinnen und Fallrohre, aus denen Wasser immer gegen die Hauswand läuft, zu einer starken Durchfeuchtung, die sich nach innen fortsetzen kann. Ebenso können undichte Verbindungsstellen bei Wasser- und Heizungsrohre oder an Abflussrohren zu einer hohen Feuchtigkeit führen, die Schimmelwachstum begünstigt.

Mängel beheben
Wohnung wird renoviert | Bild: © zurijeta (Jasmin Merdan)/Depositphotos.com

Andere mögliche Ursachen sind defekte Dacheindeckungen, defekte Abdichtungen der Kelleraußenwände oder aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Keller. Werfen Sie daher als Hauseigentümer aber auch als Mieter einer Wohnung immer wieder einen Blick auf diese neuralgischen Stellen. Wenn Sie Mängel entdecken, sollten diese möglichst schnell behoben werden, um die Bildung von Schimmel zu verhindern.

Quellen:
Viessmann Werke GmbH & Co. KG
http://www.viessmann.de

Schreibe einen Kommentar

Mit * markierte Felder sind Pfichtfelder

Anzeige