Welche Arten von Schimmel gibt es?

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Was ist Schimmel?

Schimmel sind für den Menschen sichtbare Schimmelpilze. Die Mehrheit der Schimmelpilze wird den Ascomyceten und den Zygomyceten zugeordnet. Einige Arten von Schimmel gelten für Menschen als Parasiten oder Erreger von Infektionskrankheiten. Schimmelpilze können aber auch Nahrungsveredler sein, wie es zum Beispiel beim Blauschimmelkäse der Fall ist. In anderen Fällen ist Schimmel eine Quelle für Antibiotika.

Arten von Schimmel

Im Folgenden werden die verschiedenen Arten von Schimmel vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf den Wohnraum. Nach Schätzungen gibt es weltweit ungefähr 200.000 bis 300.000 verschiedene Arten von Schimmel. Von diesen vielen Arten ist nur ungefähr ein Drittel bekannt. Nur wenige von ihnen können Schäden an der Bausubstanz oder gesundheitliche Probleme hervorrufen. Im Wohnraum wird in erster Linie unterschieden zwischen den folgenden Arten:

  • schwarzer Schimmel
  • grüner Schimmel
  • weißer Schimmel

Daneben sind im Wohnraum auch der gelbe Schimmel und der rote Schimmel relevant. Die Färbung wird durch den Fruchtkörper des Schimmels hervorgerufen.

Grüner Schimmel

In Wohnräumen kommt der grüne Schimmel am häufigsten vor. Besonders gefährdet sind feuchte Räume wie zum Beispiel das Bad oder die Küche. Vor allem an feuchten Decken und Wänden kann er sich sehr schnell ausbreiten. Typischerweise bildet sich grüner Schimmel auch an schlecht belüfteten Stellen wie zum Beispiel hinter Wandverkleidungen. Ansonsten bildet sich grüner Schimmel auf vor allem auf Lebensmitteln oder Blumenerde. Häufig beobachtet wird er auf verdorbenen Obst oder Brot.

Sehr oft hat der grüne Schimmel einen flauschigen Belag. Das Gift ist weniger schädlich für
Mensch und Tier als bei anderen Schimmelarten. Der grüne Schimmel wirkt vor allem schwächend auf das Immunsystem, außerdem kann er Allergien oder auch Asthma auslösen. Auch Kopfschmerzen sind eine mögliche Folge von grünen Schimmel.

Schwarzer Schimmel

Im Wohnraum ist der schwarze Schimmel am bekanntesten und auch am meisten gefürchtet. Der schwarze Schimmel kann sich aus vielen Arten bzw. Gattungen von Schimmelpilzen bilden, deswegen ist er schwer zu klassifizieren. Es gibt nach Schätzungen 40 Arten, die schwarzen Schimmel bilden können. Am besten kann sich schwarzer Schimmel in einen warmen und zugleich feuchten Umfeld bilden. Dabei gedeiht er auch bei einem sehr großen Temperaturbereich von 6 bis 45°C.

Sehr oft ist schwarzer Schimmel im Badezimmer anzutreffen. Auch Fliesenfugen, Mauern, verputzte Wänder oder Decken sind gefährdet. Alle Arten von schwarzen Schimmel sind für den Menschen gefährlich und gesundheitsschädigend. Schwarzer Schimmel ist häufig sehr aggressiv und überlebensfähig. Schwarzer Schimmel kann Nierenerkrankungen, Allergien oder Infektionskrankheiten auslösen. Als besonders gefährlich gelten die Arten „Alternaria Alternata“ und „Aspergillus Niger“.

Weißer Schimmel

Weißer Schimmel wird oft erst nach einer gewissen Zeit erkannt und kann sich deswegen häufig ungehindert ausbreiten. Manchmal wird er sogar mit Salzausblühungen verwechselt. Nach einiger Zeit wird weißer Schimmel dunkler. Sehr häufig bildet sich der weiße Schimmel in feuchten, kalten Räumen.

Oft kommt weißer Schimmel im Keller, an Decken bzw. in Fußbodenecken vor. Auch hinter Möbeln breitet sich oft weißer Schimmel aus. Auch weißer Schimmel kann gesundheitsschädigend sein. Er wirkt sich vor allem auf die Schleimhäute aus, deswegen verursacht er oft Erkältungen, Nasenentzündungen oder Husten. Auch Hauterkrankungen oder Gelenkschmerzen sind möglich.

Roter Schimmel

Roter Schimmel benötigt Zellulose zum Wachsen. Synonyme für den roten Schimmel sind Bäckerschimmel und roter Brotschimmel. Auf häufigsten tritt er auf Getreide oder in Backstuben auf. Des Weiteren kann er in Wohnräumen auf Tapete auftreten. Häufiger tritt der zuweilen auch im Bad, in der Küche oder in der Toilette auf.

Roter Schimmel kann Atemwegs- oder Lungenerkrankungen wie zum Beispiel Asthma verursachen.

Gelber Schimmel

Aufgrund der Hygienebedinungen tritt der gelbe Schimmel in Deutschland selten auf. Sehr oft bildet sich gelber Schimmel auf stärkehaltigen Lebensmittelns aus. Auch feuchte Ecken oder Baumwollstoffe eignen sich für die Ausbildung.

Der gelbe Schimmel ist für den Menschen noch gefährlicher als der schwarze Schimmel. Sehr gefährlich ist das Gift Aflatoxin. Mögliche Folgen sind Organschäden, Herzversagen und Leberkrebs.

Die Unterscheidung der verschiedenen Arten von Schimmel und das Vorgehen bei Auftreten

Die Farbe allein ist nicht ausreichend, um den Schimmel zu klassifizieren. Sowohl die Farbe, die Ausbildung als auch die Form können je nach Art variieren. Aus diesem Grund kann es sehr schnell zu Verwechslungen kommen. Auf keinen Fall sollte nur aufgrund der Farbe das Gesundheitsrisiko eingeschätzt werden.

Für eine sichere Bestimmung sollte eine Laboranalyse erfolgen. Erst nach einem eindeutigen Analyseergebnis kann das weitere Vorgehen erörtert werden. Grundsätzlich aber können alle Schimmelarten gesundheitliche Probleme verursachen. Grundsätzlich gilt, dass der Schimmel bei einem großflächigen Befall nicht selbst entfernt werden sollte. Wenn die Fläche größer als 0,5 m2 ist, dann sollte für die Schimmelbeseitigung ein Experte konsultiert werden. Bei kleineren Flächen kann der Schimmel mit hochprozentigen Alkohol entfernt werden.

Fazit

Schimmel ist in unseren Alltag allgegenwärtig. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen grünen, schwarzen, weißen, gelben und roten Schimmel. Der grüne Schimmel kommt am häufigsten vor, allerdings ist dieser für den menschlichen Organismus deutlich ungefährlicher als der gelbe oder schwarze Schimmel.

Der gelbe Schimmel kommt in Deutschland nur selten vor, im Gegensatz zum schwarzen Schimmel. Für schwarzen Schimmel kommen verschiedene Arten in Frage, doch er ist sehr gefährlich für Mensch und Tier. Der weiße Schimmel wird oft lange nicht erkannt, da er eher unauffällig ist. Roter Schimmel benötigt Zellulose zum Wachsen. Grundsätzlich sollte Schimmel nicht nur nach der Farbe klassifiziert werden, da auch diese variieren kann. Im Zweifelsfall ist eine Laboranalyse erforderlich.

Bei einem Befall auf einer Fläche von mehr als 0,5 m2 sollte ein Fachmann für die Beseitigung des Schimmels aktiviert werden. Grundsätzlich können alle Schimmelarten gesundheitliche Probleme verursachen.


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