Die optimale Temperatur für die Küche zu finden, hat heute eine höhere Priorität als noch vor einigen Jahrzehnten. Denn die Küche entwickelt sich immer mehr zum „Lebensraum“. Sie dient als Meeting Point, wo wir uns mit Familie und Freunden austauschen, gemeinsam kochen und lange Unterhaltungen führen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Raumtemperatur in der Küche so geregelt sein sollte, dass sich dort alle dauerhaft wohlfühlen. Welcher Temperaturbereich für die Küche optimal ist und wie Sie diesen dauerhaft einhalten, erfahren Sie hier.
Vorüberlegungen zur Temperatur in der Küche
Die Küche zählt zu den funktionalsten Räumlichkeiten im gesamten Haus. Hier sind in der Regel zahlreiche elektrische Geräte versammelt, die der Lagerung sowie Zubereitung von Speisen und Getränken dienen. Neben einem Backofen und dem Herd können das zum Beispiel Mikrowellengeräte, Dampfgarer aber auch Tischgrills, Waffeleisen oder Sandwich-Maker sein. Viele dieser Geräte sind vor allem im aktiven Betrieb, teils aber auch im Standby, zusätzliche Wärmequellen. Wenn Sie regelmäßig kochen, wissen Sie, wie schnell die Raumtemperatur zum Beispiel beim gemeinsamen Betrieb von Herd und Backofen ansteigt. Insofern ist es sinnvoll, die Raumtemperatur in der Küche von vornherein niedriger zu halten, als zum Beispiel im Wohnzimmer. Zugleich sollte Sie jedoch nicht so niedrig sein, dass sie sich nicht mehr behaglich anfühlt, wenn Sie sich einfach nur zum gemütlichen Plausch in der Küche aufhalten. Eine niedrigere Raumtemperatur in der Küche macht auch insofern Sinn, dass sich dort zumeist Kühlgeräte für die Lagerung von Speisen befinden. Diese verbrauchen in wärmerer Umgebung selbstverständlich deutlich mehr Energie, um die voreingestellte Kühltemperatur zu halten. Durch eine angepasste Raumtemperatur in der Küche lassen sich also sowohl Heiz- als auch Kühlenergie einsparen.
Wie hoch ist die optimale Raumtemperatur für die Küche?
Experten empfehlen, die Temperatur in der Küche bei konstant 18 bis 20 Grad Celsius zu halten, während für allgemeine Wohnbereiche wie das Wohn- oder auch Esszimmer 20 bis 21 Grad Celsius empfohlen werden. Vor allem in Küchen, in denen oft gekocht wird, kann als optimale Raumtemperatur eher die unter Grenze von 18° C angenommen werden. Denn die elektrischen Geräte tragen zu einer zusätzlichen Erwärmung der Raumluft bei. Zudem bewegen Sie sich in der Küche im Normalfall deutlich mehr, als zum Beispiel im Wohnzimmer auf dem Sofa. Wer sich in Bewegung befindet, benötigt generell niedrigere Raumtemperaturen, um sich wohlzufühlen.
Vorteile einer niedrigeren Raumtemperatur in der Küche
Studien zufolge lassen sich durch die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad bis zu 6 Prozent Heizkosten pro Jahr einsparen. Es lohnt sich daher in jedem Fall, die Küche nicht zu sehr aufzuheizen. Dadurch schonen Sie zugleich Ihr Budget und die Umwelt. Da auch die Kühlgeräte bei niedrigeren Temperaturen nicht so schwer arbeiten müssen, sparen Sie zudem Energie in Form von Strom ein.
Mit 18 Grad Celsius ist es in der Küche noch immer warm genug, um die Bildung von Schimmel nicht zu begünstigen. Hierfür reicht bereits eine dauerhafte Raumtemperatur von 17° C aus. Ab dieser Temperatur kommt es nicht mehr zu starker Kondensation von Luftfeuchtigkeit an kalten Außenwänden, die zu den Hauptursachen von Schimmelbildung zählt. Da in der Küche, bedingt durch Kochvorgänge, oftmals hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, sollten 17 Grad also nicht dauerhaft unterschritten werden.
Auch der Gesundheit sind niedrigere Raumtemperaturen in Wohnräumen generell zuträglich. In zu warmen und trockenen Räumen trocknen die Schleimhäute schneller aus. Zudem wurde erwiesen, dass bereits ab Temperaturen von 21° C der Stoffwechsel eine geringere Aktivität aufweist.
Wie Sie die optimale Temperatur in der Küche erreichen und halten
Selbst 17° C dauerhaft zu erreichen, kann bei schlecht isolierten Gebäuden zur Herausforderung werden. Dichten Sie daher zunächst alle Fenster und Türen ordentlich ab, um zu verhindern, dass kalte Luft von außen nachströmt. Um es in der Küche nicht zu warm werden zu lassen, sollten Sie, falls möglich, außerdem die Türen zu angrenzenden Wohnräumen schließen. Denn diese sind in der Regel wärmer.
Aufgrund von Essensgerüchen wird es in der Küche recht häufig nötig, ausgiebig zu lüften. Lüften Sie stoßweise und bei komplett geöffnetem Fenster für eine kurze Zeitspanne. Das ist effizienter und senkt die Raumtemperatur nicht so stark wie ein dauerhaft gekipptes Fenster. Hierdurch gehen Unmengen von Heizenergie verloren.
Eine zu niedrige oder zu hohe Temperatur in der Küche kommt in vielen Fällen aber auch dadurch zu Stande, dass sich die Raumtemperatur mittels der vorhandenen Thermostatventile nicht oder nicht präzise regeln lässt. Oftmals sind diese veraltet oder gar defekt und erlauben daher keine genaue Temperaturregelung. Dies lässt sich durch den Austausch gegen moderne Thermostatventile jedoch leicht beheben. Diese sind im Fachhandel sogar in elektronischer Ausführung erhältlich. Solche Geräte regeln nach einmaliger Einstellung die gewünschte Raumtemperatur in der Küche automatisch und ohne weiteres Zutun Ihrerseits. Die Regelung erfolgt gradgenau und sogar eine separate Einstellung der nächtlichen Absenktemperatur ist bei vielen Modellen möglich. Neben der Küche sind solche Geräte selbstverständlich auch in allen weiteren Räumen sinnvoll. Zwar bedeutet dies erst einmal eine etwas höhere Investition. Doch in der Regel amortisiert sich diese durch die Einsparung von Heizkosten bereits nach kürzester Zeit.