Ventilatoren

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Wenn das Quecksilber des Thermometers in der sommerlichen Jahreszeit auf 25 oder gar auf 30 Grad Celsius anzeigt, ist ein Ventilator der „Retter in der Not“. Da muss man nicht erst in einer Dachgeschosswohnung leben, um die wohltuenden Vorzüge eines solchen Gerätes zu schätzen zu wissen… Das Raumklima in Wohn- und Geschäftsräumen wird im Hochsommer oftmals schier unerträglich. Angesichts dessen leidet das Wohlgefühl, und auch die Konzentrations- und die Leistungsfähigkeit lassen sukzessive zu wünschen übrig. Expertenmeinungen zufolge reduzieren sich diese bei einer Umgebungstemperatur von 33 Grad Celsius um sage und schreibe 50 Prozent. Mit einem passenden Ventilator ist es hingegen möglich, Abhilfe zu schaffen und für einen „kühlen Kopf“ zu sorgen.

Die Funktionsweise eines Ventilators

Egal, ob Stand-, Tisch- oder Deckenventilator: Geräte dieser Produktkategorie sind mit einem Propeller ausgestattet. Dieser wird per Knopfdruck in Bewegung gebracht bzw. in Rotation versetzt. Im Zuge dessen zirkuliert die Luft, und der dabei entstehende Luftstrom kühlt und erfrischt. Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt von Ventilatoren ist, dass der Schweiß auf der Haut durch den kühlen Luftstrom leichter verdunstet, sodass der Kühleffekt intensiviert wird. Grundsätzlich gewährleisten Ventilatoren folglich eine Umwälzung der Raumluft. Eine Reduzierung des Temperaturlevels in der jeweiligen Räumlichkeit erfolgt hingegen nicht.

Welche Arten von Ventilatoren gibt es?

Der Tischventilator

Tischventilatoren sind meist handlich und in ihrer Größe so konzeptioniert, dass sie auf einem Tisch, einem Regal oder einem Schrank positioniert werden können. Einerseits ist ihre Leistung bzw. die „kühlende“ Reichweite begrenzt. Andererseits sind Geräte dieser Art zielorientiert einsetzbar. Wer bei der Arbeit beispielsweise einen kühlen Kopf bewahren möchte, ist mit einem Tischventilator auf dem Schreibtisch gut beraten.

Der Standventilator

Standventilatoren sind meist weitaus größer als Tischventilatoren. Sie sind mit einer individuell verstellbaren Teleskopstange und einem Standfuß bestückt. Sie sind hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit flexibel aufstellbar und bestechen durch eine größere Reichweite. Vergleicht man den Geräuschpegel von Tisch- und Standventilatoren, sind Letztere deutlich geräuschintensiver.

Der Bodenventilator

Bodenventilatoren sind – anders als bei Standventilatoren der Fall – nicht mit einem Standfuß und einer Teleskopstange ausgestattet, sondern sie sind in einen Bodenständer eingehängt. Dieser kann beliebig nach vorne oder nach hinten sowie – je nach Modell – zu den Seiten hin geneigt werden. Bodenventilatoren sind, genauso wie Tisch- und Standgeräte, beliebig dort platzierbar, wo sie benötigt werden. Der Kühlungseffekt ist bei diesen Geräten jedoch deutlich höher.

Der Turmventilator

Turmventilatoren werden auch Säulen- oder Tower-Ventilatoren genannt. Es ist die schlanke, säulenartige Beschaffenheit, die zu diesem Namen geführt hat. Turmventilatoren sind platzsparend und hocheffektiv zugleich. Weil sie sich nach links und rechts hin bewegen können, verteilt sich die kühlende Luft besser im gesamten Raum.

Der Deckenventilator

Deckenventilatoren sind fest an der Zimmerdecke installiert und daher nicht mobil verwendbar. Aufgrund ihrer deutlich größeren Propellerspannweite bewegen sie sich erheblich langsamer. Aufgrund dieser geringeren Drehzahl „punkten“ sie durch einen erheblich leiseren Betrieb. Andererseits geben sie meist weniger kühlende Luft ab. Mit Blick auf die Verwendung von Deckenventilatoren in Schlafzimmern ist dieser sanft kühlende Effekt allerdings ein deutlicher Pluspunkt. Zu viel Zugluft könnte dazu beitragen, dass die Augen am nächsten Morgen geschwollen oder dass die Schleimhäute gereizt wären.

Der Mini-Ventilator

Ventilatoren sind auch in der „Mini-Ausführung“ zu haben. So erfreuen sich Mini- oder USB-Ventilatoren seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Meist handelt es sich dabei um mobile Taschengeräte, deren kleiner Propeller sich auf Knopfdruck in eine rotierende Bewegung setzt. Sie brauchen diese Ventilatorvariante lediglich vor das Gesicht zu halten – und schon werden Sie den sanft kühlenden Effekt genießen können. Anders als die übrigen Ventilatorenarten verfügen die Mini-Geräte nicht über eine Schwenkfunktion.

Hinweis:
Je nach Gerät sind verschiedene Geschwindigkeitsstufen vorhanden. Dadurch ergeben sich mehrere Belüftungsmodi, die ganz nach Bedarf eingestellt werden können. Ob in gleichmäßigen Bewegungsabläufen oder in rhythmischen Moves: Flexibilität ist alles, wenn es darum geht, der Hitze mit einem Ventilator buchstäblich „ein Schnippchen zu schlagen“. Darüber hinaus gibt es übrigens Ventilatoren, die sogar mit einer Fernbedienung bedient werden können. Vom Sofa aus können Sie damit bequem Ihren Standventilator regulieren, der neben dem Schrank steht. Auch Nacht- oder Schlaf-Modi sind praktische Features. Diese sorgen für eine besonders sanfte Belüftung, während Sie schlafen. Dadurch profitieren Sie von einer angenehmen Kühle im Schlafzimmer, ohne dabei ein Erkältungsrisiko in Kauf zu nehmen.

Mit einem Ventilator das ganze Jahr hindurch gut beraten

Ventilatoren sind nicht nur im Sommer unerlässlich, sondern auch im Winter können sie zum Einsatz gebracht werden. So gibt es Deckenventilatoren, die mit einer Art Rückwärtsventilation ausgestattet sind. Das bedeutet, sie sind in der Lage, nach oben steigende Heizungsluft mit der Raumluft zu vermengen. Wer seine Heizkostenabrechnung senken möchte, ist mit Ventilatoren mit eingebautem „Winter-Modus“ durchaus gut beraten.

Die Luxusklasse unter den Ventilatoren

Wenn es einfach zu heiß ist, kann es sein, dass selbst ein funktionaler Ventilator nicht den gewünschten Kühlungserfolg bringt. Da lohnt es sich, wassergekühlte Geräte zu verwenden. Bei diesen wird die Luft an gekühltem Wasser vorbei geleitet, sodass sie schneller abkühlt. Der Energieaufwand für den Betrieb dieser Ventilatoren ist zwar im Vergleich höher, jedoch ist der Kühlungseffekt eine echte Wohltat an heißen Sommertagen.

Der Lautstärkepegel moderner Ventilatoren beträgt – je nach Gerät – etwa zwischen 30 und 80 Dezibel. Je höher die Drehzahl des Propellers, desto lauter das Gerät. Dieser Aspekt nimmt jedoch aufgrund der Tatsache, dass nach Bedarf unterschiedliche Modi eingestellt werden können, einen eher zweitrangigen Stellenwert ein. Wird die Drehzahl gedrosselt, ist oft nur noch ein sanftes Nebengeräusch vernehmbar. Die Intensität des Geräuschpegels hängt nicht zuletzt von dem Durchmesser des Ventilators ab. Kleinere Geräte arbeiten deshalb meist intensiver und schneller, wenn es darum geht, eine bessere Luftzirkulation zu erzielen. Je höher das Geschwindigkeitslevel, desto lauter der Ventilator. Decken-. Boden- und Standventilatoren weisen einen größeren Durchmesser auf und sind demgemäß etwas leiser.

Tischventilator
Tischventilator im Büro | Bild: © Wavebreakmedia (Sean Prior)/Depositphotos.com

Nachteile von Ventilatoren:

Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass ein Ventilator bei hohen Raumtemperaturen auf die höchste Stufe gestellt wird. Die damit einhergehende schnellere Propellerrotation kann unter Umständen mit gesundheitlichen Konsequenzen verbunden sein. Bleibt der Ventilator beispielsweise über Nacht eingeschaltet, könnte es sein, dass Sie am nächsten morgen mit tränenden oder entzündeten Augen aufwachen. Auch Ohrenschmerzen, Erkältungssymptome, Frösteln sowie trockene und gereizte Haut können die Folge sein. Ein steifer Nacken, Muskelverspannungen oder Halsschmerzen sind ebenfalls typische Folgeerscheinungen, wenn Ventilatoren unbeachtet „ihre Dienste verrichten“ und über mehrere Stunden ihre kühlende Zugluft absondern.

Vor allem ältere Ventilatoren können wahre „Keimschleudern“ sein. Wenn sie über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden, lagern sich winzige Staub- und Schmutzpartikel auf den Propellerblättern ab. Eine gewisse Raumfeuchte sorgt überdies dafür, dass diese Ablagerungen fest setzen. Ein idealer Nährboden für Bakterien, Keime und andere Krankmacher. Sobald das Gerät wieder eingeschaltet wird, rotieren die Blätter, sodass sich die Ablagerungen teilweise von der Oberfläche lösen. Winzige Partikelchen verteilen sich demgemäß unkontrolliert in der Räumlichkeit. Sie werden eingeatmet oder setzen sich auf den empfindlichen Schleimhäuten ab. Reizungen der Atemwege oder der Schleimhäute sowie Infektionen können die Folge sein. Um dies zu verhindern und Krankheiten buchstäblich „im Keim zu ersticken“, ist es unabdingbar, Ventilatoren von Zeit zu Zeit zu reinigen und zu desinfizieren. Der Vorteil moderner Ventilatoren ist, dass das Propellersystem mit einer schützenden Ummantelung versehen ist. Diese ist luftdurchlässig, macht es aber Schmutz und Staub unmöglich, einzudringen und sich auf der Oberfläche niederzulassen.

Quellen:

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